Gesund bleiben

Impfungen gehören zu den wichtigsten und wirksamsten präventiven Maßnahmen, um sich und andere vor ansteckenden Krankheiten zu schützen. Durch die beengten Wohnverhältnisse in den Unterkünften können sich auch Infektionskrankheiten schneller ausbreiten. Daher sollten die  Hygiene‐ und Impfempfehlungen des Landesgesundheitsamt Baden‐Württemberg (Öffnet in einem neuen Tab) beachtet werden.

Insbesondere der Masernschutz ist wichtig. Nach 1970 geborene Personen müssen einen Schutz gegen Masern aufweisen, wenn sie einer der folgenden Personengruppen angehören:

• Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Gemeinschaftseinrichtungen oder medizinischen Einrichtungen wie Erzieherinnen und Erzieher, Lehrkräfte, Tagespflegepersonen und medizinisches Personal
• Engagierte, die regelmäßig in einer Geflüchtetenunterkunft tätig sind
• Asylbewerberinnen und Asylbewerber sowie Geflüchtete müssen vier Wochen nach Aufnahme in eine Gemeinschaftsunterkunft einen entsprechenden Impfschutz haben.

Engagierte müssen der Leitung der jeweiligen Einrichtung vor dem Beginn ihrer Tätigkeit einen  Nachweis über die Masernimpfung oder ihre Immunität (Öffnet in einem neuen Tab) vorlegen.

Etwas gutes und sinnvolles zu tun, motiviert. Dennoch gibt es einige Regeln, die man bei einem freiwilligen Engagement beachten sollte: 

• Zeitmanagement: Setzen Sie sich für Ihr Engagement zeitlich realistische, klare Ziele: „Was mache ich wann und mit wem bis wann?“ Schaffen Sie Klarheit und Transparenz gegenüber den Geflüchteten, die Sie unterstützen: „Was ist meine Rolle, was kann ich tun und was nicht?“
• Eigene Belastbarkeit einschätzen: Versuchen Sie, Ihre Belastbarkeit einzuschätzen und sprechen Sie offen mit den Geflüchteten und mit Ihren Mitengagierten über Ihre Belastungsgrenzen. Die eigene Belastbarkeit kann von Tag zu Tag oder von Woche zu Woche variieren. Die Einschätzung ist oft nicht einfach, vor allem wenn man sehr gefordert wird und die Tätigkeit Spaß macht. Der Austausch mit anderen Freiwilligen, Supervision oder eine kurze Auszeit können hier hilfreich sein.
• Grenzen setzen: Sich selbst und anderen Grenzen zu setzen, ist nicht nur in Ordnung, sondern sogar notwendig. Scheuen Sie sich nicht, eine Bitte um Unterstützung abzulehnen, an die zuständige hauptamtliche Stelle zu verweisen oder auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Nicht alles ist dringend, wichtig oder kann nur von Ihnen bearbeitet werden.
• Im Team arbeiten: Sie müssen nicht alleine arbeiten. Aktivieren Sie, wenn möglich, ein Unterstützungsnetz und verteilen die Zuständigkeiten. 
• Sich nicht zu viel zumuten: Die Verantwortung für das Schicksal und Leid des von Ihnen begleiteten Menschen liegt nicht bei Ihnen. Sie unterstützen ihn in Ihrer Freizeit so gut wie möglich. Sie dürfen mitfühlen, aber es sollte Ihnen dadurch nicht schlecht gehen. In manchen Fällen sollten komplexe und schwierige Situationen besser von professionellen Fachkräften gelöst werden. 
• Verarbeitung von Erlebnissen: Wenn Sie merken, dass Ihnen das Gehörte oder Gesehene nicht mehr aus dem Kopf geht, gibt es verschiedene Lösungen. Sie könnten zum Beispiel Ihr Engagementbereich wechseln und gemeinsam mit Geflüchteten Deutsch lernen, anstatt sie zu Arztterminen zu begleiten. Oder Sie erkundigen sich, ob es andere Engagierte gibt, die Ihre Aufgabe übernehmen können, sodass sie einem Geflüchteten mit weniger schweren Problemen widmen können. Auch ein Workshop zum Thema „Nähe und Distanz in der Flüchtlingsarbeit“ könnte helfen.

Weitere Informationen finden Sie beim Thema  Qualifizierung.

Unter Supervision oder Coaching versteht man Einzel- oder Gruppengespräche von Engagierten unter Anleitung einer ausgebildeten Supervisorin oder eines ausgebildeten Supervisors. Ziel ist es, die Engagierten in ihrem Engagement zu unterstützen. Die Teilnehmenden erhalten die Möglichkeit, Erfahrungen auszutauschen, schwierige Situationen oder Konflikte anzusprechen und zu reflektieren.

Gemeinsam werden Lösungsansätze und alternative Umgangsweisen entwickelt und erfolgreiche Praxisbeispiele vorgestellt. Wichtig ist auch der Austausch über Grenzen und Abgrenzungen des Engagements und Möglichkeiten der Selbstfürsorge. Supervisionen können regelmäßig oder einmalig stattfinden und sind für die Engagierten kostenlos. Falls Sie alleine oder in der Gruppe eine Supervision in Anspruch nehmen möchten, melden Sie sich bitte  bei der Koordinierungsstelle des Engagements für Geflüchtete (Öffnet in einem neuen Tab).

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie  bei der Deutschen Gesellschaft für Supervision und Coaching (Öffnet in einem neuen Tab).

Mediation beschreibt den Prozess der Schlichtung oder Beilegung von Konflikten, der durch Gespräche zwischen den beiden Konfliktparteien und einem Mediator oder einer Mediatorin stattfindet. Konflikte können im Engagement, im Privatleben oder am Arbeitsplatz auftreten.

Wenn Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen als Haupt- und Ehrenamtliche in einem dynamischen Bereich etwas bewegen wollen, können Differenzen entstehen. Dann kann es manchmal notwendig sein, eine neutrale Stelle hinzuzuziehen, um gemeinsam eine Lösung für die weitere Zusammenarbeit zu finden.

Falls Sie mehr über Mediation erfahren möchten oder einen konkreten Bedarf haben, melden Sie sich gerne bei den  Koordinatorinnen des gesellschaftlichen Engagements für Geflüchtete (Öffnet in einem neuen Tab).